Pets | Kritik / Review

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Es ist mal wieder Zeit für einen Animationsfilm. Dieses Mal nicht von Dreamworks oder Pixar, sondern von den Frauen und Männern bei Illumination Entertainment. Diese haben uns schon in den letzten Jahren unter anderem die beiden „Ich – einfach unverbesserlich„-Teile und das daraus entstandene Spin-Off Minions gebracht. Ich wisst schon.. die gelben Viecher, die seitdem die Weltherrschaft an sich gerissen haben. Minions fand ich ja letztes Jahr ehrlich gesagt ziemlich schwach und platzierte ihn sogar auf meine Flop-Liste des Jahres, aber der Trailer zum neusten Film Pets / The Secret Life of Pets sah zunächst wieder sehr gut aus und machte Lust auf mehr.

Storyanriss:

Jeden Tag spielt sich in Haushalten auf der ganzen Welt derselbe Vorgang ab: Haustierbesitzer lassen ihre Schützlinge zu Hause für den Arbeitstag zurück. Zwar sind längst nicht alle damit einverstanden, sich Pfötchen drehend der Langeweile hinzugeben. Aber ein so treuer Hund wie Max (Stimme im Original: Louis C.K. / Deutsche Stimme: Jan Josef Liefers) kann es einfach nicht erwarten, seine Katie (Ellie Kemper / Stefanie Heinzmann) wiederzusehen und so bezieht er direkt vor der Wohnungstür Stellung. Doch eines Tages bringt sie einen neuen Freund für Max mit, den pelzigen Duke (Eric Stonestreet / Dietmar Bär). Zwei Hunde in einem Haushalt sind definitiv einer zu viel – zumindest sieht das Max so. Bei einem Ausflug zum Park werden sie von Hundefängern geschnappt und weggebracht. Zum Glück machen sich zahlreiche ihrer Freunde auf, sie zu finden und zu retten. Unterdessen lernen die zwei Hunde das teuflische Häschen Snowball (Kevin Hart / Fahri Yardim) kennen, das ganz eigene Pläne schmiedet.

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Ich schlaf auf dem Boden – wie ein Hund.

Fazit:

Der Trailer zu Pets war super und die Erwartungen hoch, doch konnte das Animationsabenteuer von Illumination Entertainment das Niveau über 90 Minuten halten? Vielleicht nicht gänzlich aber dennoch ist Pets ein gelungener Film geworden. Ganz klar muss man erwähnen, dass er nicht am aktuellen Platzhirsch Zoomania vorbeikommt, hat aber auch nach dem Trailermaterial, welches im Prinzip die ersten 5 Minuten des Films darstellt, genug Stoff um über 90 Minuten hinweg zu unterhalten.

Die Grundidee zu erfahren was unsere Haustiere so treiben wenn wir nicht zuhause sind ist cool. Die Geschichte an sich ist nicht sonderlich neu oder spannend, reiht sich aber ganz natürlich in die Sparte der Kinderfilmgeschichten ein. Genau genommen gibt es unendlich viele Parallelen zu Toy Story nur mit Tieren statt Spielzeug. Darüber hinaus kann Pets mit viel Humor und Action punkten und bietet uns vor allem dann Höhepunkte, wenn beide Elemente aufeinandertreffen.

Wichtig bei Animationsfilmen ist mir immer der Detailgrad und Ideenreichtum innerhalb dieser Welt und auch hier verliert Pets trotz paar coolen Details gegen Zoomania. Illumination Entertainments neuster Film spricht mit seiner lustigen Struktur auch mehr die Kinder an, funktionierte dennoch auch recht gut bei den Erwachsenen im Kinosaal. Obwohl man den einen Typen in meiner Vorstellung vielleicht nicht dazu zählen sollte, weil dieser einfach seit den Trailern bei jedem zweiten Satz in schallendes Gelächter ausbrach, egal ob es lustig oder dramatisch war. Schlimmer. Als. Die. Kinder.

Die deutsche Synchronfassung mit u.a. Jan Josef Liefers, Jella Haase, Mario Barth und Youtube-Star Le Floid war ganz gut auch wenn ich da nicht wirklich Youtuber drin bräuchte. Leider scheint es kaum noch anders in Deutschland zu gehen um möglichst einfach Zielgruppen ins Kino zu locken. Highlight für mich war aber Didi Hallervorden. Im amerikanischen Original kann der Film mit Comedy-Legende Louis C.K. in der Hauptrolle und weiteren Stars wie Kevin Hart, Jenny Slate, Ellie Kemper, Chris Renaud u.v.m. ein Team aus teils sehr erfahrenen Sprechern für Animationsfilme zusammentrommeln.

Pets kann man empfehlen auch wenn er sicherlich am Ende des Jahres nicht an der Spitze der Animationsfilme stehen wird.

bewertungsskalafinal3,0

Zoomania | Kritik / Review

Zoomania-blog1(Trailer)

Zoomania ist wohl der erste große Animationsfilm in diesem Jahr und wenn ich die 30 Minuten Werbung vor der Kinovorstellung Revue passieren lasse, läutet er ein – so wirkte es zumindest auf mich – voll gepacktes und großes Jahr für Animationsfilme ein. In der nächsten Woche startet mit Kung-Fu Panda 3 schon der nächste Hochkaräter und später im Jahr Findet Dorie, der Nachfolger zu Findet Nemo.

Zoomania hingegen ist kein Sequel in einem erfolgreichen Franchise und hat vor allem damit die große Chance, gegenüber der starken Konkurrenz zu punkten wie es im letzten Jahr auch Alles steht Kopf schaffte.

Storyanriss:

Zoomania, eine gigantische Stadt voller Möglichkeiten: Hier leben die unterschiedlichsten Tierarten Seite an Seite, sei es in Sahara-Wolkenkratzern oder Iglu-Appartements. Für jede Vorliebe findet sich der passende Wohnraum. Mitten in den Trubel dieser Großstadt wird die junge Polizistin Judy Hopps (Stimme im Original: Ginnifer Goodwin / deutsche Fassung: Josefine Preuß) versetzt, die hofft, nun endlich einmal einen großen Fall lösen zu dürfen. Aber als kleiner Nager zwischen lauter großgewachsenen Kollegen wird sie nur belächelt und so darf Judy lediglich Parksündern nachjagen. Als ihr Chef sie endlich mit einem spannenden Auftrag betraut, stellt die clevere Häsin schnell fest, dass sie Hilfe braucht, um die mysteriöse Verschwörung aufzudecken, die die Bewohner von Zoomania in Atem hält. Notgedrungen lässt sie sich auf eine Zusammenarbeit mit dem vorlauten Fuchs und Trickbetrüger Nick Wilde (Jason Bateman)/ deutsche Fassung: Florian Halm) ein.

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Fazit:

Disney hat mit Zoomania super vorgelegt und einen Volltreffer mit gelandet auch wenn man sehr wahrscheinlich nach dem geilen „Faultier-Trailer“ (Mit der Stimme von Kultkomiker Rüdiger Hoffmann) ein etwas anderes Bild von diesem Animationsfilm hat. Was ich damit meine, ist, dass man einen sehr lustigen und auf Kinder zugeschnittenen Film erwartet aber letztendlich ein Produkt bekommt, das viel mehr an Erwachsene gerichtet ist – ähnlich wie bei Alles steht Kopf.

Nicht falsch verstehen: ein Kinobesuch mit euren Kindern, Nichten und Neffen ist trotzdem drin, jedoch würde ich – ohne Gewähr und nur nach Gefühl – vermutlich dafür eher Kung-Fu Panda 3 empfehlen. Was Zoomania denn eigentlich eher auszeichnet und so gut macht sind ungewöhnlich tiefgründige Themen, die eigentlich allesamt aktuell sind – vor allem wenn man sich die politische Lage in Europa derzeit vor Augen ruft. Geschlechterrollen, American Dream, Rassenideologie, Gleichstellung und Gleichberechtigung allgemein sowie Vorurteile auf Grund von genetischen Merkmalen führen wie ein roter Faden durch den Film.Dazu gibt es auch viele Anspielungen und Metajokes auf beispielsweise Serien und Filme, die Kinder nicht verstehen werden.

Diese Aspekte gefielen mir besonders, genauso wie die typische Detailverliebtheit in fast jeder Szene, vor allem bei der Gestaltung der namensgebenden Stadt Zoomania. Auch die beiden neuen Hauptcharaktere Judy Hopps und Nick Wilde waren super und machten Bock auf mehr. Aktuell steht der Film bei Rotten Tomatoes nach 137 Profi-Kritiken bei 99% und auch wenn er für mich jetzt kein 99%-Film ist, kann ich abgesehen von wenigen Leerlaufszenen in der Filmmitte nichts kritisieren. Zoomania hat wunderbar vorgelegt im Aninationsgenre und kann ganz klar vor allem für Erwachsene weiterempfohlen werden.

bewertungsskalafinal4,0