Meine Top 10 aus dem Jahr 2014

Top10-Final

#10 Gone Girl

gonegirlblog1

Mit Gone Girl liefert David Fincher meinen wohl liebsten Thriller des Jahres ab. Tolle Schauspieler, die in einem spannenden und wendungsreichen Plot ihr Bestes geben und eines der wohl außergewöhnlichsten Filmenden des Jahres, machen Gone Girl verdammt sehenswert. Gekrönt wird das alles durch eine grandios gute Leistung von Rosamund Pike, die sich mit diesem Film wohl selbst ins Gespräch um eine Oscarnominierung gebracht hat.

#9 Tribute von Panem: Mockingjay – Teil 1

mockingjayblog3

Kleine Überraschung. Hätte ich am Anfang des Jahres eine mögliche Top 10 schätzen sollen, wäre wohl sicherlich nicht Mockingjay darauf aufgetaucht, aber gerade dafür liebe ich Filme ja auch. Der erste Teil des Mockingjay-Finales grenzt sich deutlich von den ersten beiden Panem-Filmen ab und gefällt mir trotz der kaum vorhandenen Action besonders gut. Der Film ist härter, emotionaler und tiefgründiger als seine Vorgänger und übt durch die aufgezeigte Propagandamaschinerie durchaus Kritik an den Medien ohne dabei eine der Panem-Fraktionen zu verschonen. Jennifer Lawrence schafft es somit nicht nur in die Flop 10 sondern auch in die Top 10 und liefert ganz nebenbei wohl den größten Film-Ohrwurm des Jahres ab.

#8 The Raid 2

raid2

Ganz simpel: in keinem Film in diesem Jahr gab es so geil auf die Fresse wie bei The Raid 2. Allein der Aufwand für die Gefängnisszene zu Beginn hat schon ordentlich Respekt verdient. Die absolut besten Actionszenen aus 2014 sind einfach grandios in Szene gesetzt und bis ins kleinste Detail perfekt choreographiert. Dazu kommt dieses Mal eine brauchbare Geschichte, die für mich gut funktioniert hat und The Raid 2 letztlich deutlich am Vorgänger vorbeiziehen lässt.

#7 Can a Song save your Life

songslide1

Neben „Der Duft von Curry“ wohl mein Wohlfühlfilm des Jahres. Die Geschichte um den von Mark Ruffalo gespielten abgehalfterten Musikproduzenten, der in der New Yorker Indiszene das Talent von Gretta – verkörpert von Keira Knightley – erkennt und mit ihr ein ganz besonderes Album produziert, ist einfach nur schön. Die glaubwürdige Chemie der Charaktere und der Fokus auf die Musik und nicht auf eine unnötige aber leider so typische Liebesgeschichte, machten Can a Song save your Life? für mich besonders. Und natürlich gibt es auch wie zu erwarten viel Musik.

#6 Die Bücherdiebin

film-die-buecherdiebinblog

Schon sehr früh im Jahr konnte mich diese literarische Verfilmung begeistern und auch bis zum Ende hat sich da nicht viel daran geändert. Mit Sophie Nélisse bringt Die Bücherdiebin eine der Neuentdeckung des Jahres für mich, die den eh schon guten Cast passend ergänzte. Die Thematik und vor allem die Dynamik zwischen Liesel und ihren Mitmenschen war sehr vielschichtig und bringen somit einen soliden 6.Platz in meiner Jahresliste.

#5 Drachenzähmen leicht gemacht 2 / The Lego Movie

drachenz2 blog1

Den fünften Platz teilen sich die besten Animationsfilme des Jahres. Drachenzähmen leicht gemacht 2 legt noch mal eine Schippe im Vergleich zum online casino Vorgänger drauf und ist ehrlich gesagt einfach ein perfekter Film. Er sieht klasse aus, hat sehr lustige und emotionale Szenen und macht einfach nichts verkehrt.

The Lego Movie hingegen war das Experiment das wohl beliebteste Spielzeug der Welt auf die große Leinwand zu bringen. Naja und was soll man sagen: das Ding war ein riesen Erfolg. Wehmütig schaut man sich Szene um Szene an und gibt sich der Nostalgie hin und erinnert sich an Momente aus der Kindheit. Der Film war sehr witzig, charmant und kreativ. Zuweilen wird es sogar relativ tiefgründig wenn der Film den Bezug zum echten Leben aufgreift.

#4 Der Richter

judgeblog3

Hochkarätiger Cast um Robert Duvall, Vincent D“Onofrio und Robert Downey Jr., die diese Mischung aus Justiz-Thriller und Familien-Drama sehenswert machen. Die Dynamik zwischen Downey Jr. und Duvall ist einfach so besonders, dass man förmlich an ihren Lippen hängt, wenn sie aufeinander Treffen im Film.

#3 Planet der Affen Revolution

apesblog1

Auf diesen Film habe ich mich am meisten gefreut dieses Jahr und ich wurde nicht enttäuscht. Der Vorgänger Prevolution war bereits sehr stimmig und nun wurde nochmal eins draufgelegt. Bestechende Optik, das mutigste Opening dieses Jahr und eine oscarwürdige Leistung von Andy Serkis, der wie keine zweite Person denen am Computer erstellten Affen Leben und Emotionen einhaucht, platzieren Planet der Affen: Revolution aufs Siegertreppchen.

#2 Nightcrawler

nightcrawler blog2

Nie wurde der Amerikanische Traum so bitterböse dargestellt wie in Nightcrawler. Jake Gyllenhaals überragende Leistung schreit nicht nur nach Oscar, sondern macht diesen Film zur fiesesten Mediensatire des Jahres. Mit jeder Minute gewinnt Nightcrawler an Qualität. Verdient Platz 2.

#1 Boyhood

boyhood

Boyhood ist meine Nummer Eins dieses Jahr. Nicht weil er unglaublich spannend ist, nicht weil „die Story“ dich über Jahre begeistern wird, sondern weil er so einzigartig ist. Knapp 3 Stunden geht das außergewöhnliche Projekt von Regisseur Richard Linklater, dass er vor 12 Jahren begonnen hat. Über 12 Jahre lang haben sich Ethan Hawke, Patricia Arquette und der ganz normale Junge Ellar Coltrane getroffen und jährlich ein paar Szenen gedreht und somit auf ganz natürlich Art und Weise das Heranwachsen des Jungen „Mason“ verfolgt und verfilmt. Diese Entwicklung mit anzusehen ist schlicht und einfach faszinierend. Familienprobleme, Pubertät, erste Freundin und vieles mehr sind die behandelten Themen, die so natürlich daher kommen, dass man meiner Meinung nach ein solch spezielles Projekt würdigen muss. Das tu ich hiermit – Gratulation.

Nur knapp haben es Die Entdeckung der Unendlichkeit, Captain America 2: The Return of the First Avenger, Edge of Tomorrow, Maleficent, Der Duft von Curry sowie Words & Pictures nicht in die Top 10 2014 geschafft.

Meine Flop 10 aus dem Jahr 2014

Flop10-Final

#10 Transformers 4 & The Amazing Spider-Man 2

tf4blog1

Den 10.Platz teilen sich die zwei CGI-Bomben Transformers 4 und The Amazing Spider-Man 2. Von Michael Bays Krach-Bumm-Franchise kann man ja halten was man will aber ich konnte den ersten drei Filmen immernoch was abgewinnen – trotz sinkender Qualität. Der vierte Teil jedoch, der der finanziell erfolgreichste Film des Jahres war, sollte mit neuem Cast und neuen Impulsen einiges verändern. Leider blieben auch die Rollen der neuen Garde um Mark Wahlberg blass und TF4 hatte abgesehen von den Dinobots, die nur 15 Minuten Screentime bekamen, nichts zu bieten und war für mich der schwächste Teil der Reihe.

The Amazing Spider-Man 2 hat mich nach dem durchaus gelungenen ersten Teil doch irgendwie enttäuscht. Die komplette Geschichte um Jamie Foxx‚ Elektro ging ziemlich in die Hose. Einzigallein die Neuentdeckung Dane Dehaan und das mutige Ende konnten punkten. Dass selbst Sony von der Entwicklung des Reboots nicht vollends überzeugt ist, zeigt das weite nach hinten schieben des dritten Teils auf das Jahr 2018.

#9 Locke

locke-blog1

Ich habe zu diesem Kammerspiel-Film zwar keine Kritik veröffentlicht – viel hätte ich auch nicht schreiben können – aber dennoch landet er für mich auf Platz 9 der Flop-Liste. Bei diesem kleinen Film handelt es sich um eine One-Man-Show von Tom Hardy, die überragende Wertungen in der Presse bekommen hat. Zu unrecht wie ich finde, denn obwohl ich Hardy für einen tollen Schauspieler halte und mich darauf gefreut habe, einzigallein ihn spielen zu sehen, war der Film einfach so lame, dass selbst er das nicht retten konnte. Trotz einzigeartigem Konzept ist das Drehbuch so belanglos und langweilig, dass es kaum zu ertragen ist. Es passiert einfach nichts für anderthalb Stunden und die Dramatik ist so unbefriedigend, dass man das Alles nicht abnimmt. Selbst einem Tom Hardy nicht.

#8 Teenage Mutant Ninja Turtles

turtlesblog1

Mit TMNT schafft es Michael Bay einen zweiten Film dieses Jahr in der Flop-Liste zu platzieren. Dieses Mal zwar nicht als Regisseur aber immerhin als Producer und kreativer Berater. Auch wenn ich selbst ein paar tolle Erinnerungen mit den früheren Turtle-Werken verbinde, bin ich kein Hardcore-Fan und war deshalb auch vorab nicht wie viele Anhänger kritisch gegenüber des Reboots. Mir hat beispielsweise der Trailer sogar recht gut gefallen. Leider war der fertige Film letztlich kaum lustig und sehr vorhersehbar. Splinter und Shredder sahen kacke aus und während die guten Schauspieler wie William Fichtner verheizt wurden, durften die schlechten wie Megan Foxx noch schlechtere Dialogzeilen runterbeten.

#7 Serena

serena-blog1

Serena kam erst vor knapp 2 Wochen in die Kinos und schafft es dennoch mit Leichtigkeit in diese Liste. Es ist nicht nur der vierte Kinofilm von Jennifer Lawrence in diesem Jahr, sondern auch mit Abstand ihr schlechtester. Das liegt aber ehrlich gesagt nicht an ihr oder den anderen Schauspielern wie Bradley Cooper, sondern schlicht und einfach an der Geschichte. Mir gefiel eigentlich der Anfang, die zeitliche Epoche, das Holzfäller-/Arbeitermilieu-Setting und eine starke, weibliche Hauptrolle, die sich in dieser Welt versucht durchzusetzen. Leider verlässt der Film dann aber diesen Pfad und wird bis zum miesen Ende hin nur noch dümmer.

#6 Expendables 3

exp3blog2

Überraschung… nicht. Mieses Drehbuch, miese Effekte, teeniefreundliches 12er-Rating und wenig überzeugende Castergänzungen machen den dritten Expendables zum Flop. Immerhin war das 30-minütige Finale und die Rolle Mel Gibsons ein kleiner Trost in einem sonst durchweg schlechten Film.

#5 Transcendence

Transcendenceblog1

Auch dieses Jahr hat Johnny Depp wieder bewiesen, dass die Wahl seiner Filmprojekte durchaus fragwürdig ist. Trotz ganz guter Prämisse, konnte Regisseur Wally Pfister aus Transcendence keinen runden Film machen. Wer den Trailer gesehen hat, kann sich eigentlich den kompletten Storyverlauf selbst herleiten. Zudem wirkten abgesehen von Rebecca Hall alle Schauspieler gelangweilt – wer kann es ihnen verdenken.

#4 Urlaubsreif

urlaubsreifblog1

Flop-Listen ohne einen Adam Sandler Film – wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wenn die schönen Bilder Afrikas, der ein oder andere gefühlvolle Moment sowie die süße Chemie zwischen Adam Sandler und Drew Barrymore den Film ins obere Drittel der Sandler-Filme hebt, macht das Urlaubsreif nicht wirklich zu einem guten Gesamtwerk. Brechstangen-Humor und fragwürdige Darstellung von Afrikanern, bringen den 4. Platz in meiner Liste.

#3 Dumm & Dümmehr 2

Dumm_und_D_mmehrblog2

Knapp 20 Jahre hat es gedauert bis das Kultgespann Jim Carrey und Jeff Daniels ihren zweiten Film unter das Volk bringen durften und wenn es nach mir ginge, hätte man sich dieses Sequel getrost sparen können. Der Humor ist mir mittlerweile schlicht zu einfach und zu albern. Letztlich nur 1-2x gelacht und den Rest des Films im Kinosaal gelitten. Keine gute Mischung.

#2 The Homesman

 The-Homesman-blog1

Ähnlich wie auch schon bei Serena ist The Homesman erst zwei Wochen auf dem Markt. Der neue Film von und mit Tommy Lee Jones hat für mich unverständlicher weise sehr gute Wertungen bekommen. In erster Linie wird die darstellerische Leistung der 2-fachen Oscar-Gewinnerin Hillary Swank gelobt und dagegen kann ich auch nicht wirklich was sagen. Aber alles andere an diesem Film ist nur schrecklich. 1. Die Geschichte, 2. Das Pacing und 3. Das Drehbuch. Zudem werden auch reihenweise gute Schauspieler verschenkt und für 2 Dialogzeilen in Nebenrollen verheizt. Ein Film den ich sicherlich kein zweites Mal sehen werde und selbst ein einmaliges Anschauen halte ich für fragwürdig.

#1 Lucy

Lucy-blog2

Ja, Lucy ist irgendwie meine Enttäuschung des Jahres. Die Meinungen über diesen Film gehen sehr weit auseinander. Für die eine Seite war der Film eine Offenbarung, für den Rest, zu dem ich mich in diesem Fall zähle, war der Film eine Frechheit. Die Idee war cool, Scarlett Johansson als Hauptrolle ist nicht verkehrt und der Trailer überzeugte. Das Endprodukt jedoch war ein Griff ins Klo. Unzählige Logiklöcher, ein beknackter Verlauf der Geschichte, 0 Spannung und eine Menge Trash hebten Luc Bessons zweiten unterirdischen Film dieses Jahr auf das Siegerpodest. Gratulation.

Nur knapp haben es Auge um Auge, Noah, Muppets: Most Wanted, Sin City 2, Bricks Mansion nicht in die Flop 10 2014 geschafft.

Robin Williams – Filme, die wir nie vergessen werden..

Mit Robin Williams ist nicht nur ein grandioser Comedian und ein (Aussagen zufolge) guter Familienmensch aus dem Leben getreten, sondern auch ein Schauspieler, der oft genug zeigte, wie vielseitig er sein konnte und vor allem auch, dass man Schauspielern mit komödiantischen Hintergrund mehr zutrauen darf als das bloße Aneinanderreihen von plumpen Gags. Auch wenn Robin Williams zuletzt nicht wirklich so präsent für uns war und jeden Monat einen Film ins Kino brachte, ist mir aufgefallen, dass eure Anteilnahme größer zu sein scheint als es noch bei anderen Persönlichkeiten, die in den letzten Monaten zu früh ein Ende fanden, der Fall war. Der Grund liegt für mich hier ganz klar auf der Hand: Unsere Kindheit.

Die Betroffenheit unter uns Mittzwanzigern rührt ganz klar daher, dass Robin Williams mit seinen Filmen einen nicht unbeträchtlichen Teil unserer Kindheit geprägt hat und wir gerne auf diese Zeit zurückblicken. Das ist auch mein Anliegen bei diesem kleinen Artikel, denn viel mehr als um diesen Verlust zu trauern, schlage ich vor, dass wir uns nochmal seine Werke ins Gedächtnis rufen und daran erfreuen. Hierzu möchte ich euch meine persönlichen Lieblingsfilme mit Robin Williams auflisten und eventuell fühlt sich der ein oder andere dazu veranlasst, demnächst nochmal die DVD zu entstauben und einzulegen.

Mrs. Doubtfire

 Kobal

Die Rolle des stacheligen Kindermädchens Mrs. Doubtfire war vermutlich nicht nur bei mir das erste Bild, welches ich mit dem Namen „Robin Williams“ assoziierte, denn trotz all der tollen Filme mit ihm, brannte sich diese Figur besonders ein. Auch noch heute ist die seichte Familienkomödie um den chaotischen Familienvater Daniel Hillard, der mit allen Mitteln um seine Kinder kämpft, eine spaßige Alternative für den Sonntag-Nachmittag. Kult.

 

Hook

hook

Wir können es nicht wirklich aufhalten und wollen es in der Regel auch nicht: das Erwachsenwerden. Hin und wieder aber wünscht man sich dennoch die alten, unbeschwerlichen Kindheitstage ohne Verantwortung, Verpflichtungen und Stress zurück – sei es auch nur für einen kurzen Augenblick. Keine Figur verkörperte diese Träumerei besser als Peter Pan, den Robin Williams 1991 in der Realverfilmung „Hook“ verkörperte. Klassiker.

 

Good Will Hunting

good-will-hunting

„Good Will Hunting“ ist ein Phänomen. Die Entstehungsgeschichte liest sich wie ein Märchen, denn die beiden guten Freunde Ben Affleck und Matt Damon waren damals nicht nur unbekannte Jungschauspieler, sondern schrieben das oscarprämierte Drehbuch zu diesem Film selbst und tingelten damit lange von Filmstudio zu Filmstudio um einen Abnehmer zu finden, der ihnen nicht nur finanziell half, sondern auch erlaubte selbst in ihrer Geschichte zu spielen und den Film nach ihren Vorstellungen zu produzieren. Die intelligent erzählte Geschichte um das Mathematikgenie Will Hunting, der nicht nur Hilfe von seinem Therapeuten Sean Maguire (Robin Williams) bekommt, sondern auch ihm hilft über seine Verluste hinwegzukommen, ist auch heute noch einfach klasse. Der Film war nicht nur der Durchbruch für Affleck und Damon sondern veredelte auch Robin Williams Karriere mit einem Oscar für den Besten Nebendarsteller. Emotional.

 

Der Club der toten Dichter

club-der-toten-dichter

Meine persönliche Nummer Eins seiner Filme, kam 1989 in die Kinos und wird auf Grund seiner Thematik für mich unsterblich bleiben. Wenn man seinen Freunden Glauben schenken darf, regte Robin Williams die Menschen zum Nachdenken und Hinterfragen an und das tat er auch auf so beeindruckende Weise als Lehrer John Keating in diesem Film. Mit Poesie und Leidenschaft drang er zu seinen Schülern durch – in einer sonst so konservativen Gesellschaft. Spätestens nach diesem Film, wünschte man sich auch solche Lehrer an der eigenen Schule. Unvergessen.

Carpe diem. Seize the day, boys. Make your lives extraordinary.

 

Ruhe in Frieden, Robin Williams.

And the Oscar goes to..

ellen-degeneresHeute ist es endlich soweit – die Nacht für Filmbegeisterte. In Los Angeles werden heute gegen 1 Uhr deutscher Zeit (übertragen von Pro7) die 86. Academy Awards verliehen. Durch den Abend im Dolby Theatre führt nach 2007, wofür sie damals eine Emmy-Nominierung bekam, bereits zum zweiten Mal US-Liebling und Talkmasterin Ellen DeGeneres. Damit beerbt sie „Ted“ und „American Dad“-Erfinder Seth McFarlane, der im letzten Jahr unter anderem mit dem Boobysong für Gesprächsstoff sorgte.

Zu den Oscars gehören auch immer Musik und so dürfen wir uns heute Abend auf die Oscarnominierten Pharrell Williams mit seiner gute-Laune-Hymne „Happy“ oder U2 mit ihrem Song „Ordinary Love“ zum Mandela-Biopic freuen. Auch Popkönigin Pink darf man auf der Bühne miterleben.

Selbstverständlich sind nicht nur die Reihen im Publikum gespickt mit den Größen Hollywoods, sondern auch die Liste der Redner ließt sich wie das Who-is-Who der Branche. Neben den Vorjahressiegern wie Christoph Waltz oder Jennifer Lawrence geben sich auch weitere Topstars wie Robert De Niro, Harrison Ford, Will Smith (ob er sich schon von seinen zwei goldenen Himbeeren erholt hat?) oder Charlize Theron die Ehre, die aber nur einen Bruchteil der Redner ausmachen werden. Schon jetzt kann man eigentlich sagen, dass die diesjährigen Oscars auf dem Papier zu den wohl stärksten der letzten Jahre gehören.

 

Beste Nebendarstellerin / Actress in A Supporting Role:

Wunsch: Jennifer Lawrence

jennifer-lawrenceHollywoods neuer Liebling Jennifer Lawrence hat für mich dieses Jahr die Nase vorn in dieser Kategorie. Ihre Rolle als depressive und verwirrte Rosalyn, die Christian Bale in American Hustle regelmäßig in den Wahnsinn treibt und echt tolle Dialoge aufzuweisen hat, gewinnt hoffentlich ihren zweiten Oscar in Folge.

 

 

Wahrscheinlich: Lupita Nyong’o

Lupita-NyongoNewcomerin Lupita Nyong’o könnte sich mit ihrer ersten Rolle wohl direkt gegen Jennifer Lawrence, Julia Roberts (August: Orange Country), June Squibb (Nebraska) und Sally Hawkins (Blue Jasmine) durchsetzen. Als Sklavin Patsey im Drama 12 Years a Slave dürfte sie vermutlich die größten Sympathien bei der Academy gesammelt haben.

 

Bester Nebendarsteller / Actor in A Supporting Role:

Wunsch: #1 Jared Leto #2 Michael Fassbender

jaredFür mich gibt es dieses Jahr ein Kopf an Kopf Rennen zwischen zwei Schauspielern, deren Rollen nicht unterschiedlicher sein könnten. Jared Leto als aidskranker Transsexueller Rayon, der eine ungewöhnliche Freundschaft zu einem Homophoben aufbaut und der Deutsch-Ire Michael Fassbender, der die wohl fieseste Rolle des Jahres als sadistischer Plantagenbesitzer Edwin Epps inne hat. Ich wünsche es beiden gleichermaßen.

 

Wahrscheinlich: Jared Leto

fassbenderDer 30-Seconds-to-Mars Frontmann hat mit seiner Rolle in online casino Dallas Buyers Club endgültig den Aufstieg nach Hollywood geschafft und darf sich zu recht die größten Chancen auf einen Goldjungen ausrechnen. Der größte Konkurrent dürfte Michael Fassbender sein, denn die Wahrscheinlichkeit, dass Barkhad Abdi, Jonah Hill oder Bradley Cooper am Ende den Preis entgegennehmen halte ich für eher gering.

 

Beste Hauptdarstellerin / Actress in A Leading Role

Wunsch: #1 Amy Adams

amy_adams1Amy Adams, die sonst eher für Rollen als graues Mäuschen bekannt ist, durfte dieses Jahr in American Hustle zeigen wie wandlungsfähig sie sein kann. Die facettenreiche Sydney Prosser gespielt von Adams ist meine Wunschkandidatin.

 

 

 

Wahrscheinlich: #2 Cate Blanchett

cateblanchett1Eine Oscarverleihung ohne Rekordhalterin Meryl Streep ist keine richtige Verleihung, jedoch wäre es irgendwo auch langweilig, die eigentlich immer perfekte Meryl Streep (August: Osage Country) hier auszuzeichnen. Auch Hollywoodgrößen wie Judi Dench (Philomena) und Sandra Bullock (Gravity) werden meiner Meinung nach am Ende den Kürzeren ziehen. Cate Blanchetts Performance als ehemaliges ungelerntes Püppchen eines reichen Geschäftsmannes, die nach der Scheidung in ein tiefes Loch fällt und bei ihrer normal-bürgerlichen Schwester einen Neustart versucht, wird ihr mit großer Wahrscheinlichkeit die zweite Oscarauszeichnung einbringen. Blue Jasmine ist ein lohnenswerter Seelenstriptease, den ich persönlich auch viel besser als Nebraska fand und ihn gerne mit diesem ausgetauscht hätte.

 

Bester Hauptdarsteller / Actor in a Leading Role

Wunsch: #1 Matthew McConaughey #2 Leo DiCaprio

matthewmccPuh.., diese Kategorie ist so unglaublich gut besetzt, dass es echt weh tut am Ende vier Schauspieler ohne Auszeichnung nach hause zu schicken. Mein Favorit ist aber dennoch ganz klar Matthew McConaughey, weil er in den letzten Jahren einen unglaublichen Wandel vom RomCom-Sunnyboy zum ernsthaften Charakterdarsteller gemeistert und hier vermutlich die Rolle seines Lebens gespielt hat. Ebenfalls wünschen würde ich es Leonardo DiCaprio, der es jedes Jahr aufs neue versucht und eigentlich auch schon längst mal verdient hätte, aber letztlich doch immer leer ausgeht. Und auch dieses Mal wird er es, mit der ihm auf den Leib geschriebene Rolle des Jordan Belfort, auf Grund der eher belanglosen Story des Films, sehr schwer haben.

Wahrscheinlich: #1 Matthew McConaughey #2 Chiwetel Ejiofor

chiwetelAn Matthew McConaughey führt vermutlich kein Weg vorbei aber wenn noch jemand am Ende die Überraschung schafft, ist es vermutlich Chiwetel Ejiofor. Als Solomon Northup rührte er die Zuschauer wohl zu Tausenden zu Tränen und könnte sich letztlich gegen seine Mitkonkurrenten Bruce Dern (Nebraska), dem genialen Christian Bale (American Hustle), Leonardo DiCaprio (The Wolf of Wallstreet) und Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club) durchsetzen. Man darf gespannt bleiben.

 

Bester Film / Best Picture

Wunsch: #1 Her #2 American Hustle

herblogDie Nominierten sind in diesem Jahr so vielschichtig und nahezu durchgehend auf einem hohen Niveau, dass es mir echt schwer fiel meinen Favoriten auszumachen. Von einem Kammerspiel im Weltraum mit grandiosen Bildern und Effekten, über tiefgründige Dramen mit Fingerzeig auf die gesellschaftlichen Probleme bishin zu eher leichter Kost mit witzigen Dialogen und charmanten Charakteren ist echt alles dabei. Mein persönlicher Liebling in diesem Jahr ist Spike Jonzes Her, weil er so einzigartig ist. Diese ungewöhnliche und liebevoll erzählte Romanze war irgendwie besonders, auch wenn sie vermutlich überhaupt keine Chancen haben wird auf den Oscar. Nicht ganz so chancenlos und getragen von seinem Cast sowie ihren Dialogen ist American Hustle. Leider befürchte ich, dass der Film eventuell der große Verlierer des Abends werden könnte, weil die Konkurrenz so stark ist, deswegen ein kleiner Sympathievote von mir.

Wahrscheinlich: #1 Twelve Years a Slave / #2 Gravity

yearsaslaveblogWenn man den Wettbüros und großen Oscarindikatoren Glauben schenken darf, wird die Auszeichnung für den Besten Film des Jahres sehr wahrscheinlich an Steve McQueens 12 Years a Slave gehen. Auch wenn Gravity dem Ganzen noch am ehesten einen Strich durch die Rechnung machen könnte, wird vermutlich kein Weg am Sklavendrama vorbeiführen. Beide Filme waren sehr gut und haben durchaus zu recht die Favoritenrolle inne, jedoch empfinde ich 12 Years a Slave als zu oscartypisch. Die Academy liebt ihre amerikanische Geschichte und so konnte man nahezu sicher davon ausgehen, dass der Film ein sicherer Tipp sein würde. Er hätte es verdient, wünschen würde ich es mir aber nicht.

Zusammenfassung:

BigFive – Wunsch:

  • Jennifer Lawrence, American Hustle (Beste Nebendarstellerin)
  • #1 Jared Leto, D.B.C. / #2 Michael Fassbender, 12 Years a Slave (Bester Nebendarsteller)
  • Amy Adams, American Hustle (Beste Hauptdarstellerin)
  • #1 Matthew McC., D.B.C. / #2 Leo DiCaprio, The Wolf of Wallstreet (Bester Hauptdarsteller)
  • #1 Her / #2 American Hustle (Bester Film)

 

BigFive – Wahrscheinlichkeit:

  • Lupita Nyong’o, 12 Years a Slave (Beste Nebendarstellerin)
  • Jared Leto, Dallas Buyers Club (Bester Nebendarsteller)
  • Cate Blanchett, Blue Jasmine (Beste Hauptdarstellerin)
  • Matthew McConaughey, Dallas Buyers Club (Bester Hauptdarsteller)
  • #1 12 Years a Slave / #2 Gravity (Bester Film)