Drachenzähmen leicht gemacht 2 | Kritik / Review

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Dreamworks ist schon viele Jahre im Animationsgenre zu Hause und zeigt sich unter anderem für Shrek und Madagascar verantwortlich. Dennoch konnten sie Pixar nie ganz das Wasser reichen, die mit Meisterwerken wie Toy Story, Wall-E und Findet Nemo definitiv die heißeren Eisen im Feuer haben. Nichtsdestotrotz konnte Dreamworks 2010 einen unerwarteteten Achtungserfolg feiern mit einem Film, den in dieser Form so wohl keiner auf dem Schirm hatte: Drachenzähmen leicht gemacht. Die drachenreitenden Wikinger bestreiten nun also ihr zweites Kinoabenteuer unter der Leitung von Dean Deblois und bekommen dabei wieder einmal prominente Unterstützung in Form von Synchronstimmen. Die Amerikaner haben wie so oft die Nase vorn und dürfen sich auf LateNight-Legende Craig Ferguson, Cate Blanchett, Gerard Butler, Jay Baruchel, Jonah Hill, America Ferrera, Christopher Mintz-Plasse und Djimon Hounsou freuen, während man in Deutschland weitestgehend auf Prominenz verzichtet hat.

Storyanriss:

Die Wikinger auf der Insel Berk haben sich mit den wilden Drachen, die einst die Dörfer unsicher machten, angefreundet. Astrid (America Ferrera), Rotzbakke (Jonah Hill) und der Rest der Clique verbringen ihre Freizeit mit dem neuen Lieblingssport der Inselbewohner: dem Drachenrennen. Nur der junge Wikinger Hicks (Jay Baruchel), der von seinem Vater Haudrauf (Gerard Butler) in die Rolle des neuen Häuptlings gedrängt wird, geht lieber auf Erkundungsflügen die weite Welt erforschen – natürlich auf dem Rücken von Drache Ohnezahn. Bei einer dieser Reisen entdeckt der Häuptlingssohn eine geheime Eishöhle, in der sind hunderte, bislang unbekannte wilde Drachenarten zu Hause – und der geheimnisvolle Drachenreiter. Auch die Motive des mysteriösen Drago (Djimon Hounsou) sind unbekannt. Bald geraten Hicks und Ohnezahn in einen Kampf um den Frieden auf Berk, den sie nur gemeinsam mit ihren Freunden gewinnen können.

Beschütze unser Volk, das ist deine Bestimmung.

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Fazit:

Viel brauch ich eigentlich gar nicht sagen zum Film, denn er ist einfach von vorne bis hinten stimmig. Drachenzähmen leicht gemacht 2 bietet nur sehr wenig bis gar keine Angriffsfläche für negative Kritik, da er im Grunde genommen eigentlich nichts falsch macht. Er ist geeignet für jung und alt, bietet Twists und Wendungen, eine spannende Geschichte, allerhand Emotionen und runde Charaktere. Optisch sieht der Film einfach nur klasse aus und das 3D lohnt sich hier definitiv – allein schon für die tollen Flugeinlagen. Dreamworks hat hier ein super Sequel abgeliefert, das meiner Meinung nach den ebenfalls sehr guten Vorgänger nochmals ein wenig übertrifft und Lust auf den dritten Teil macht. Ich kann euch den Film definitiv ans Herz legen und zu einem Kinobesuch raten.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Definitiv Kinobesuch + 3D

The Lego Movie | Kritik / Review

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Das „Transformers“ oder „G.I.-Joe“-Franchise zeigen alle Jahre wieder, dass die filmische Umsetzung eines beliebten Spielzeugs zumindest finanziell erfolgreich sein kann, auch wenn eventuell der Inhalt nicht immer bei jedem Zuschauer gut ankommt. Also warum nicht auch das wohl bekannteste Spielzeug der Welt mit nahezu grenzenloser Verwendung nehmen und fürs Kino aufbereiten? Das dachte sich wohl auch Warner Bros. und engagierte die Animationsexperten Phil Lord und Chris Miller (Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen) für ihre Verfilmung des dänischen Spielzeugklassikers Lego. Typischerweise greift man auch bei der Besetzung der Synchronstimmen auf bekannte Stars zurück, denn zumindest im Original dürfen wir uns auf Elizabeth Banks, Chris Pratt, Liam Neeson (Kritik – Non Stop), Will Ferrell, Will Forte (Kritik – Nebraska), Morgan Freeman, Jonah Hill (Kritik – The Wolf of Wallstreet), Will Arnett oder Channing Tatum freuen. Für die deutsche Fassung konnte man sich immerhin die Synchonsprecher von Neeson, Freemann, Johnny Depp und Angelina Jolie sichern.

Storyanriss:

Emmet (Chris Pratt) ist eine gewöhnliche Arbeiterfigur, die sich konsequent an Regeln hält und es liebt, dass alles in seiner Stadt in gewohnten Bahnen seinen Lauf nimmt. Durch einen Zufall wird Emmet fälschlicherweise als total außergewöhnlich und als Schlüssel zur Rettung der Welt angesehen und von der flippigen Wyldstyle (Elizbeth Banks) zum weisen Magier Vitruvius (Morgan Freeman) geführt, der ihm in einer Prophezeihung offenbart, dass er der auserwählte Held ist. Gemeinsam mit seinen ihm gegenüber skeptischen Mitstreitern begibt er sich in ein Abenteuer, um den bösen Tyrannen Präsident Business (Will Ferell) aufzuhalten, der zusammen mit seinem treuen Gehilfen Bad Cop (Liam Neeson) versucht die Weltherrschaft zu erlangen. Schnell muss Emmet erkennen, dass er an die Grenzen seiner Kräfte und Phantasie kommt.

Du bist sowas von enttäuschend – auf allen Gebieten.

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Fazit:

Sehr geiler Film. The Lego Movie hätte nach der Drehankündigung wohl keiner auf dem Zettel gehabt, aber spätestens nach den ersten Trailern, war eigentlich jeder gehyped vom Film und sehnte den Kinostart herbei. Und so war auch ich angefixt und wurde letztlich nicht enttäuscht. Auch wenn der Film komplett am Computer entstanden ist, wirkt der Stil zunächst ein wenig wie Stop-Motion, woran man sich zu Beginn erstmal gewöhnen muss. Und auch die Geschichte wirkt am Anfang eventuell ein wenig konfus, aber The Lego Movie legt Minute für Minute und Klotz um Klotz an Klasse zu und wird einfach immer besser. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass die Originalfassung sicherlich witziger ist, konnte ich auch bei der deutschen Variante durchaus lachen. Jeder der in seinem Leben mal mit Lego gebaut und gespielt hat, wird diesen Film lieben, weil die Detailverliebtheit, die Anspielungen und die Verpflechtung von Realitität und Legowelt großartig sind. Auch Diskussionen über die Art und Weise wie man mit Lego umgeht – sprich, ob frei nach Schnauze oder strickt nach Bauplan – oder ab wann man denn zu alt für Lego ist, werden angerissen und sehr schön in Szene gesetzt. Also ich für meinen Teil habe mich über jedes Steinchen gefreut, was ich aus Kindheitstagen wiedererkannt hab und kann The Lego Movie Groß und Klein empfehlen.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: Aufwertung um +0,5
  • Empfehlung: Klare Kinoempfehlung für einen Familientag.

Die Bücherdiebin (OT: The Book Thief) | Kritik / Review

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Bei Die Bücherdiebin handelt es sich um Brian Percivals (Downton Abbey) Kinoadaption des gleichnamigen Buches von Markus Zusak aus dem Jahr 2005. Die Geschichte um die mutige Leseratte Liesel zur Zeit des Zweiten Weltkriegs konnte sich weit über 200 Wochen in der Bestseller-Liste der New York Times halten und bot damit genügend Gründe für eine Verfilmung. Trotz der Dreharbeiten in Babelsberg, entschied man sich dafür, die Hauptrollen des Films mit gestandenen Hollywoodgrößen wie Geoffrey Rush (Fluch der Karibik) oder Emily Watson (Gefährten) sowie internationalen Newcomern wie Sophie Nélisse (Monsieur Lazhar) zu besetzen. Aber auch deutsche Schauspieler wie Nico Liersch (Kokowääh 2), Barbara Auer (Das Ende einer Nacht), Heike Makatsch (Das Wunder von Lengede) oder Carina Wiese (Die Wolke) gesellen sich zum Ensemble.

Storyanriss:

Die Handlung setzt im Jahre 1939 zur Zeit des Nationalsozialismus ein und schildert wie Liesel Meminger (Sophie Nélisse), damals noch 9 Jahre alt, zu ihren Adoptiveltern in einen Ort nahe München gebracht wird. Dort angekommen, bekommt sie gleich die etwas grantige Art ihrer Adoptivmutter Rosa Hubermann (Emily Watson) zu spüren, jedoch kann sie nach kurzer Zeit einen guten Draht zu ihrem Pflegevater Hans (Geoffrey Rush) aufbauen, der Stück für Stück ihren Schutzpanzer durchbricht. Liesel freundet sich mit dem Nachbarsjungen Rudi (Nico Liersch) an und lässt sich von Hans das Lesen beibringen.

Als die Zeiten immer düsterer werden und die Deutschen in den Krieg ziehen, steht eines Tages der Jude Max vor der Tür der Hubermanns. Max ist der Sohn eines alten Freundes von Hans, dem er versprochen hat, sich um seinen Sohn zu kümmern und ihm zu helfen, wenn es von Nöten ist. Die Hubermanns verstecken den Flüchtling unter ihrem Dach und leben von nun an in der ständigen Angst aufzufliegen. Die wissbegierige Liesel entwickelt schnell eine Art Geschwisterliebe für Max und stiehlt sich allerhand Bücher zusammen, die ihr, Max und vielen ihrer Mitmenschen helfen, durch die schwierigen Zeiten zu kommen und dem Kriegsalltag für einen kurzen Moment zu entfliehen.

Wörter sind Leben.

 

Fazit:

Vorab sage ich gleich, dass ich das Buch bislang noch nicht gelesen habe und dementsprechend nicht auf die Unterschiede zum Film eingehen kann und nur diesen als solches bewerte. Und ich mach es kurz: ich fand ihn echt klasse. Die Bücherdiebin hat so viele Elemente die für mich wichtig sind, wie beispielsweise die Fähigkeit das Interesse an dem Stoff über die gesamte Filmlänge aufrecht zu erhalten, gut pointierter Humor an den richtigen Stellen, tolle Motive die mir auch längerfristig im Kopf bleiben, Emotionen, interessante Charaktere und auch eine gewisse Dynamik. Mit der besagten Dynamik meine ich speziell die zwischen den Charakteren in diesem Film, die für mich neben Sophie Nélisse das Highlight darstellten.

Liesel ist ganz klar der Dreh- und Angelpunkt in diesem Gefüge ohne die es nicht funktionieren würde und ich fand es einfach sehr schön zu sehen, auf wie viele verschiedene Arten sie eine wichtige Rolle für andere spielt. Da gibt es für mich das brüderliche Verhältnis zwischen Liesel und dem Juden Max, die zunächst kühle und harsche aber später zutiefst liebevolle Beziehung zu Rosa, das innige eher großväterliche Verhältnis zu Hans, die Bindung zu der Frau des Bürgermeisters, die eine Art Ersatztochter in Liesel sieht und nicht zuletzt die Freundschaft zu Rudi, die für mich stellenweise starke Parallelen zu Anna Chlumskys und Macaulay Culkins Beziehung in My Girl hatte. Da mir egal ist, ob der Film sonst eher durchschnittliche Bewertungen bekommen hat, kann ich nur meine Empfehlung für den Film aussprechen.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: + 0,5
  • Empfehlung: Angucken! Die Art und Weise ist nicht wirklich entscheidend.

 

Saving Mr. Banks | Kritik / Review

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Saving Mr. Banks ist eine bunte Mischung aus Biopic, Drama und Komödie, die sich mit der Frage beschäftigt, was eine Buchverfilmung im Schriftsteller auslöst und wie viel durch eine solche Adaption für die Leinwand vom eigentlichen Werk verloren geht. John Lee Hancock (Blind Side – Die große Chance) erzählt die wahre Geschichte über den über 20 Jahre andauernden Versuch Walt Disneys, die Filmrechte von Pamela Lynwood Travers für ihre weltbekannten Mary Poppins Geschichten zu bekommen. Die Hauptrolle der P.L. Travers ist mit Emma Thompson (Harry Potter) besetzt und Walt Disney wird von Tom Hanks (Kritik, Captain Phillips) verkörpert. Unterstützend zur Seite stehen ihnen hierbei unter anderem Colin Farrell (Brügge sehen.. und sterben), Paul Giamatti (Kritik, 12 Years a Slave) und Jason Schartzman (Kritik, Grand Budapest Hotel).

Filmanriss:

Der Film setzt im Jahre 1961 ein und begleitet die „Mary Poppins“ Autorin P.L. Travers (Emma Thompson). Zu diesem Zeitpunkt sind bereits 20 Jahre nach dem ersten Versuch Walt Disneys (Tom Hanks) vergangen, die Filmrechte für ihre Geschichten zu erwerben. Travers wirkt zuweilen recht verbittert und will nach wie vor ihre geliebte Mary Poppins nicht aus der Hand geben, willigt aber auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten ein, nach Los Angeles in die Disney-Studios zu fliegen und sich vor Ort das Drehbuch anzuschauen und eventuell einer Verfilmung zuzustimmen. Neben den aktuellen Geschehnissen zeigen Rückblenden nach und nach die Beweggründe für ihre Reaktionen. Für diese Zeit stehen ihr unter anderem die Komponisten Robert and Richard Sherman (Jason Schwartzman), der Screenwriter Don DaGradi und der Chauffeur Ralph (Paul Giamatti) zur Seite, die in den darauffolgenden Tagen die Launen und Änderungswünsche von Pamela ertragen müssen und versuchen sie von einer Filmumsetzung zu überzeugen.

 

P.L. Travers: You are the only American I have ever liked.

Ralph: May I ask why?

P.L. Travers: No.

 

Fazit:

Die Debatte über die Verfilmung von Büchern ist eigentlich dauerpräsent. Regelmäßig kaufen die großen Filmstudios vielversprechende Rechte für Bestseller, die vor allem die Jugend über einen Zeitraum von mehreren Jahren stetig ins Kino locken sollen. Doch nicht selten geht der Plan nach hinten los und die Fans der Bücher sind mit der Umsetzung unzufrieden und kehren dem Kino den Rücken. Ich hatte Saving Mr.Banks ehrlich gesagt nicht auf meinem Radar, bin aber deswegen umso glücklicher ihn doch gesehen zu haben, denn er hat mich positiv überraschen können. Eine schöne Geschichte, die vor allem auch in den Rückblenden sehr ergreifend ist. Emma Thompsons schauspielerische Leistung ist einfach grandios und auch wenn man zunächst ihren Charakter unsympathisch und grantig findet und sie auch bis zum Schluss keine 180°-Wendung macht, kann man ihre Beweggründe doch viel besser verstehen und sich hineinfühlen. Auch optisch bieten die Flashbacks oder auch Disneyland schöne Kulissen und werden durch echt tolle Motive in die Story eingeflochten. Regisseur John Lee Hancock konnte mich nach Blind Side erneut mit einem emotionalen Film abholen. Von mir eine klare Empfehlung für Saving Mr.Banks.

  • Film: 4/5
  • Kinoerfahrung: kein Profit
  • Empfehlung: Gemütlicher Abend in geselliger Runde

12 Years a Slave | Kritik / Review (Oscars 2014)

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Heute ist es soweit und wir kommen zum großen Oscarfavoriten, zumindest wenn man von der Anzahl der Nominierungen ausgeht. Denn mit zehn möglichen Oscars, bildet das Sklavendrama von Steve McQueen zusammen mit American Hustle die Speerspitze der 86. Academy Awards in Los Angeles. Und wie wir alle wissen und auch in den letzten Jahren häufig sehen konnten, lieben die Amerikaner vor allem ihre eigene Geschichte, sodass früh anzunehmen war, dass 12 Years a Slave einer der heißesten Kandidaten für den begehrtesten Filmpreis der Welt sein wird. Für sein Schauspielensemble hat sich McQueen nach Hunger und Shame ein drittes Mal für Michael Fassbender entschieden, der zusammen mit Chiwetel Ejiofor (2012), Benedict Cumberbatch (Star Trek: Into Darkness), Lupita Nyong’o und Brad Pitt (Fight Club) für die bewegende Verfilmung zu Solomon Northups Autobiographie aus dem Jahr 1853 vor der Kamera stand.

 

Storyanriss:

Im Jahr 1841 lebt Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) ein erfülltes Leben mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in New York. Gutgläubig nimmt der Geigenspieler ein Arbeitsangebot zweier Künstler an, dass ihn nach Washington führt. Nach einer durchzechten Nacht mit den beiden Männern, findet sich Solomon am nächsten Morgen angekettet in einem Keller wieder und stellt fest, dass er von den beiden Männern in eine Falle gelockt und unter Drogeneinfluss in die Sklaverei verkauft wurde. Im Verlauf seiner Gefangenschaft macht Solomon, jetzt unter dem Namen Platt geführt, die Bekanntschaft mit verschiedenen Sklaventreibern wie William Ford (Benedict Cumberbatch) oder dem sadistische Edwin Epps (Michael Fassbender). Beistand in dieser schwierigen Zeit erfährt Solomon vor allem durch Patsey (Lupita Nyong’o).

What difference is there in the color of the soul? 

Fazit:

2013-Oscars-LogoBewegender Film, welcher der ein oder anderen Dame im Kinosaal dicke Kullertränen die Wange runter laufen ließ. Sehr intensive Folterszenen in Originallänge und gute schauspielerische Darbietungen sorgen dafür, dass der Kloß regelmäßig im Hals stecken bleibt. Sehr lobende Worte kann ich an dieser Stelle für Michael Fassbender aussprechen, der einfach über alle Maßen überzeugend seine Rolle verkörpert hat und für mich hier der herausragende Schauspieler war. Generell waren mir die Figuren aber oftmals zu stark in eine Richtung ausgeprägt, wie beispielsweise Brad Pitts Charakter Samuel Bass und somit auch ein wenig facettenlos. Nichtsdestotrotz war 12 Years a Slave ein starker Film, der sehr große Chancen haben wird den wichtigsten Oscar zu gewinnen, auch wenn er mich persönlich nicht an erster Stelle steht.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: In möglichst kleiner Gruppe ansehen und auf sich wirken lassen und nicht für einen lässigen DVD-Abend mit Freunden verschwenden.

American Hustle | Kritik / Review (Oscars 2014)

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David O. Russell trommelte nach The Fighter und Silver Linings Playbook auch für die diesjährigen Oscars einen sehr hochwertigen Cast für sein Werk American Hustle zusammen. Nachdem er Jennifer Lawrence bereits letztes Jahr und Christian Bale vor 2 Jahren zum Oscar verhalf, spielen die beiden auch für diesen Film erneut mit. Zusätzlich darf man sich auf Bradley Cooper (Silver Linings), Amy Adams (Man of Steel), Jeremy Renner (The Hurt Locker), Robert De Niro (Goodfellas) und Louis C. K. freuen. Der Film konnte zusammen mit 12 Years a Slave die meisten Nominierungen abgreifen, unter anderem für die Big Five. Also back to the 70s und ab dafür!

Storyanriss:

American Hustle verfolgt die Geschehnisse um Irving Rosenfeld (Christian Bale), der Ende der 70er ein gutes Leben führt. Neben seinen legalen Tätigkeiten als Inhaber einer Wäscherei-Kette verdient er als Trickbetrüger, u.a. verkauft er gefälschte Kunstwerke, einen netten Nebenverdienst für sich und seine Familie. Zusammen mit seiner depressiven und leicht durchgeknallten Frau Rosalyn (Jennifer Lawrence) hat er einen Sohn, den Irving aber nur adoptiert hat. Eines Tages findet Irving in Sydney Prosser (Amy Adams) nicht nur eine Geliebte sondern auch Seelenverwandte, die sein Trickbetrüger-Dasein auf die nächste Stufe hebt. Ein gemeinsamer Kreditkartenbetrug geht jedoch schief und die beiden Gauner gehen FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) ins Netz. Um das Strafmaß zu mildern, werden Irving und Sydney dazu eingesetzt, um Bürgermeister Carmine Polito (Jeremy Renner) und weitere hochrangige Politiker der Korruption zu überführen.

Life is ridiculous. And you know that i would never say anything bad about your father in front of you, but your father is a sick son-of-a-bitch.

Fazit:

2013-Oscars-LogoFür mich ist American Hustle ein grandioser Film, der nicht nur visuell überzeugen kann. Ich bin immer zu haben für Heist-Movies, sodass für mich schnell klar war, nach Now you see me im letzten Jahr auch American Hustle eine Chance zu geben. Über lange Zeit lässt sich nicht genau bestimmen, welche Charaktere auf der gleichen Seite stehen und welche Ziele sie verfolgen, sodass zu keinem Moment Langeweile aufkommt. Auch wenn die Geschichte nicht schlecht ist, muss man sagen, dass dieser Film eindeutig von seinen fabelhaften Schauspielern getragen wird. Christian Bale ist kaum wiederzuerkennen mit seiner extra angefressenen Plauze und seinem schütteren Haar und allein die erste Szene des Films ist großartig. Wenn man daran denkt, dass er noch vor nicht allzu langer Zeit Batman verkörperte, zeigt dieser Auftritt nur wie wandelbar er als Schauspieler ist. Auch Amy Adams und Jennifer Lawrence spielen hervorragend und man freut sich einfach auf jeden neuen Dialog in diesem Film, denn die Charaktere und die Wortgefechte stehen hier im Vordergrund, was American Hustle für mich letztendlich auch so besonders macht.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: kein sonderlich großer Profit
  • Empfehlung: Ihr macht hier absolut nichts falsch mit einem Kinobesuch

 

Her | Kritik / Review (Oscars 2014)

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Mit Spike Jonzes (Being John Malkovich) Her rund um Charakterdarsteller Joaquin Phoenix (The Master, Walk the Line) erwartet uns dieses Jahr die wohl abgedrehteste Geschichte. Im Gegensatz zu den direkten Oscar-Konkurrenten, erzählt die Sci-Fi.Romanze eine rein fiktive Handlung in einer nahen Zukunft jedoch mit altbekannten Motiven. An der Seite Joaquin Phoenix‘ spielen dieses mal auch Rooney Mara (Verblendung) und Amy Adams mit. Demzufolge schafft es also Amy Adams (Man of Steel) mit American Hustle und Her in gleich zwei der neun nominierten Filme vertreten zu sein, auch wenn sie hier eher eine Nebenrolle inne hat. Die zweite Hauptrolle ist mit Scarlett Johansson (Lost in Translation) besetzt, die aber ausnahmsweise ihr schauspielerisches Können nicht mit ihrer durchaus traumhaften physischen Präsenz unterstützt, sondern ihre Rolle ganz und allein mit ihrer markanten Stimme verkörpert.

Storyanriss:

Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) arbeitet in einer Art Fabrik für Liebesbriefe. Er sorgt mit seinen Briefen, in einer Welt wo diese nur noch ein Nischendasein führen, dafür, dass andere Menschen ihre Gefühle ausdrücken können. Theodore selbst hat schwer an der Trennung seiner Langzeitliebe Catherine (Rooney Mara) zu knabbern und lebt seitdem ein einsames Leben. Unterstützung in dieser schwierigen Zeit findet er bei seiner Nachbarin und Freundin Amy (Amy Adams). Auf Grund einer Reklame legt sich der introvertierte Theodore eine neuartige Form eines Betriebssystems zu, das mit Hilfe der künstlichen Intelligenz in der Lage dazu ist, sich weiterzuentwickeln und sich wie ein menschliches Wesen zu verhalten. Er entscheidet sich für ein weibliches System, was sich schon bald als Samantha (Scarlett Johanson) bei ihm vorstellt und fortan nicht nur seine technischen Geräte organisiert, sondern auch schnell durch Gespräche eine Beziehung zu ihm aufbaut. Diese Sympathien für einander entwickeln sich schnell zu tiefen Gefühlen und münden letztlich in einer Liebe. Im Verlauf der Geschichte geht es nicht nur um die ungewöhnliche Beziehung zwischen Samantha und Theodore, sondern auch um alle Hindernisse die dadurch im Umgang mit in der Gesellschaft entstehen.

 

I think anybody who falls in love is a freak. It’s a crazy thing to do. It’s kind of like a form of socially acceptable insanity.

 

Fazit:

Nach Siri, so finde ich, liegt eine Zukunftsvision, wo die Menschen nebeneinanderher 2013-Oscars-Logoleben und es bevorzugen für sich zu sein und sich lieber mit ihren Betriebssystemen unterhalten als mit ihren Mitmenschen, in gar nicht allzu weiter Ferne. Ob eine solche Entwicklung erstrebenswert wäre stelle ich mal in Frage. Doch trotz dieser Kritik an die Gesellschaft und den technischen Fortschritt, ist Her für mich in erste Linie eine Romanze. Eine sehr ungewöhnliche noch dazu, jedoch schafft es der ehemalige Musikvideo-Regisseur Spike Jonze mit vielen Kniffen eine der intensivsten Liebesgeschichten des Jahres zu erzählen. Man durchläuft die typischen Stadien einer Beziehung und fühlt mit. Und Obwohl es sich bei Samantha beziehungsweise Scarlett Johansson nur um eine Stimme handelt, schafft sie es auf grandiose Art und Weise Sympathien zu gewinnen und Emotionen zu vermitteln. Auch Joaquin Phoenix konnte mich vollends überzeugen mit seiner zu großen Teilen One-Man-Show. Für mich ist Her die große Überraschung bei den diesjährigen Oscars und sticht durch Einzigartigkeit in so vielen Belangen aus dem üblichen Liebesfilm-Einheitsbrei heraus.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Am Besten in Zweisamkeit genießen, bevorzugt auf Englisch

 

Dallas Buyers Club | Kritik / Review (Oscars 2014)

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Dallas Buyers Club basiert wie viele Filme dieses Jahr auf wahren Begebenheiten. So hat sich der Regisseur Jean-Marc Vallée (C.R.A.Z.Y.) des Stoffes um den in den 1980er an AIDS erkrankten Ron Woodroof angenommen und für die große Leinwand inszeniert. Die Academy hat diese Arbeit auch mit sechs Nominierungen gewürdigt. Unter anderem für den Besten Hauptdarsteller, Nebendarsteller und den Besten Film darf sich Dallas Buyers Club Hoffnungen machen. Ob es sich für Charakterdarsteller Matthew McConaughey (Mud) am Ende gelohnt hat in Vorbereitungen auf den Film innerhalb von vier Wochen 25 Kilo abzunehmen?

Storyanriss:

Mitte der 80er arbeitet Ron Woodroof (Matthew McConaughey) als Elektriker in Dallas. Er ist beliebt bei seinen Kollegen, trinkt gerne und springt mit jeder ihm sich bietenden Gelegenheit ins Bett. Eines Tages landet Ron nach einem Arbeitsunfall im Krankenhaus und erhält die Diagnose HIV mit einer Lebenserwartung von etwa 30 Tagen. Woodroof will die Diagnose nicht akzeptieren und reagiert mit seiner homophoben Art sehr aggressiv und verlässt das Krankenhaus. In einer Gesellschaft die zu dieser Zeit davon überzeugt ist, dass HIV und AIDS nur schwule Mitbürger bekommen können, stößt Ron schnell an seine Grenzen. Während es ihm immer schlechter auf Grund der fehlenden Behandlung geht, wenden sich seine Freunde von ihm ab. Ron fängt an eine Grauzone im Gesetz zu nutzen und Medikamente, die bei ihm positiv anschlagen aber in Amerika nicht zugelassen sind, über die Grenzen zu schmuggeln und mit Hilfe des ebenfalls erkrankten und schwulen Transsexuellen Rayon (Jared Leto) an andere Erkrankte zu verkaufen. Hierfür gründen sie den Dallas Buyers Club und gehen einen Kampf mit Windmühlen ein, wenn sie sich mit der Food and Drug Administration anlegen.

I swear it, Ray, God sure was dressin‘ the wrong doll when he blessed you with a set of balls.

Fazit:

Dallas Buyers Club ist nicht nur ein sehr guter Film, der seine diesjährige Nominierung2013-Oscars-Logo verdient hat, sondern lebt vor allem auch von der schauspielerischen Leistung seiner Darsteller. Matthew McConaughey legt hier eine so begnadete und hervorragende Performance ab, dass es dieses Jahr ganz schwierig wird sich gegen ihn im Wettkampf um den Goldjungen durchzusetzen. Aber auch die Nebendarsteller wie Jennifer Garner und vor allem Jared Leto überzeugen vollends. Der Film behandelt ein sehr ernstzunehmendes Thema aber schafft es dennoch, an den richtigen Stellen das Ganze aufzulockern und nicht zu deprimierend zu gestalten. Der Film kann eigentlich nur weiterempfohlen werden.

  • Film: 4/5
  • Kinoerlebnis: kein Profit
  • Empfehlung: Angucken! In welcher Form ist letztlich egal